Kennst Du das?
Du sitzt vor Deiner Leinwand, hast vielleicht sogar ein schönes Motiv im Kopf – aber irgendwie geht’s nicht voran.
Du mischst Farben. Du zögerst. Du zweifelst.
Du fragst Dich:
„Ist das jetzt der richtige Farbton? Soll ich den Hintergrund anders machen? Ist der Schatten zu stark?“
Und ehe Du Dich versiehst, hast Du eine Stunde damit verbracht, über das Bild nachzudenken – anstatt es zu malen.
Am Ende ist das Ergebnis oft steif, überarbeitet oder enttäuschend.
Die Wahrheit ist: Viele Fehler beim Malen entstehen nicht durch falsche Technik – sondern durch zu viel Denken.
🧠 Wenn der Kopf übernimmt, wird die Kunst stumm
Natürlich ist Nachdenken grundsätzlich nichts Schlechtes. Gerade bei der realistischen Acrylmalerei braucht es ein gutes Auge, ein Gefühl für Proportionen, Licht und Farbe.
Aber: Wenn der Kopf die Führung übernimmt, blockiert er oft Deine Intuition.
Und das ist fatal – denn die besten Entscheidungen triffst Du beim Malen nicht mit Logik, sondern mit Gefühl.
Ein zu perfektionistischer Anspruch sorgt dafür, dass Du jede Entscheidung hinterfragst.
Und das lähmt. Du wirst immer vorsichtiger, immer unsicherer – und verlierst den Flow.
🎯 Realistisch malen heißt nicht: alles perfekt machen
Viele meiner Kursteilnehmer glauben zu Beginn, dass beim realistischen Malen jeder Pinselstrich „sitzen“ muss.
Dass man vorher ganz genau wissen muss, wie das Bild am Ende aussieht.
Aber genau das Gegenteil ist der Fall:
Gute, lebendige Bilder entstehen durch eine Kombination aus Technik und Vertrauen.
Vertrauen darauf, dass der Prozess Dich zum Ziel führt – auch wenn nicht jeder Schritt perfekt ist.
Deshalb arbeite ich in meinen Kursen mit dem Prinzip „Von Grob nach Fein“:
Erst eine lockere Untermalung, dann das Motiv ganz grob mit den Grundfarben einteilen. Diese werden dann schrittweise feiner abgestuft – und erst danach werden Details ausgearbeitet.
So bleibst Du locker und gibst Dir die Freiheit, Dich heranzutasten. Noch genauer erkläre ich diese Technik hier in diesem Video.
💡 Drei Strategien gegen das Grübel-Malen
1. Setz Dir ein Zeitlimit
Nimm Dir bewusst vor: „Ich male jetzt 30 Minuten – ohne Unterbrechung, ohne Korrigieren, ohne Zurückgehen.“
Du wirst staunen, wie viel schneller und entschlossener Du arbeitest, wenn Du weißt: Ich habe keine Zeit, alles dreimal zu überdenken.
2. Vertraue Deinem ersten Impuls
Wenn Du intuitiv zu einem bestimmten Farbton greifst oder einen Strich setzen willst – mach es einfach.
Nicht jeder Pinselstrich muss „richtig“ sein. Aber jeder bringt Dich weiter.
Viele gute Entscheidungen erkennst Du erst im Rückblick – und nicht in der Planung.
3. Arbeite in Schichten, nicht in Perfektion
Perfektion blockiert. Malerei ist ein Prozess.
Wenn Du mit groben Flächen beginnst und Dein Bild Schritt für Schritt verfeinerst, gibst Du Dir Raum für Entwicklung – statt alles sofort „perfekt“ hinbekommen zu müssen.
✨ Fazit: Mal weniger mit dem Kopf – und mehr mit dem Herzen
Die besten Bilder entstehen nicht, wenn Du alles durchdenkst.
Sondern wenn Du anfängst. Wenn Du mutig bist. Wenn Du Dir erlaubst, Fehler zu machen – und genau daraus zu lernen.
Also:
Hör auf zu denken. Fang an zu malen.
Denn genau darin liegt die wahre Magie der Malerei.