Mit diesem Blog-Beitrag möchte ich ein weiteres mal zeigen, wie eines meiner Gemälde entstanden ist. Die schrittweise Erklärung wird anhand des Acrylgemäldes „Früchte des Lebens“, welches auch hier in der Galerie zu finden ist, gezeigt.
Acrylfarben haben im Gegensatz zu Ölfarben den Nachteil, dass sie wesentlich schneller trocknen. Dadurch ist es schwieriger, beispielsweise weiche Farb-Übergänge zu erzeugen, oder die aufgetragene Farbe zu korrigieren. Mit Acryl zu malen erfordert deshalb oft eine schnelle Arbeitsweise. Natürlich kann man den Acrylfarben sogenannte Verzögerer beimischen, um den Trocknungsvorgang zu verzögern. Dadurch bleiben die Farben aber auch nur ein paar Minuten länger flüssig, was auch keine großen Vorteile bringt.
Um mit der aufgetragenen Acrylfarbe möglichst lange arbeiten zu können, lasse ich diese mit ausreichend Wasser auf der Leinwand schwimmen. Logischerweise muss dazu die Leinwand liegen, damit die verdünnte Farbe nicht davon läuft.
Gib dem Affen Wasser
Auch bei diesem Gemälde ist ein Werkzeug wieder besonders wichtig: die Sprühflasche. Damit wird die Stelle eingesprüht, auf der dieser Orang Utan platziert werden soll. In diesem Fall wird mit schwarzer Farbe die Kontur des Affen aufgetragen. Dadurch, dass die Acrylfarbe hier ein Bad nimmt, lässt sie sich mit einem Pinsel oder Finger beliebig verschieben, formen oder wieder wegwischen. Trocknet die Farbe während des Arbeitens an, wird wieder nachgesprüht. Solange bis die Formen und Proportionen passen. Dann werden auch gleich mit weißer Farbe die hellen Bereiche vorgearbeitet. Damit erhält man schon eine erste plastische Wirkung und es lassen sich Proportionen besser darstellen.
Mit dieser „nassen“ Technik ist es relativ einfach die Grundstruktur eines Objektes zu malen. Da hiermit die Acrylfarbe beliebig lange geformt werden kann, muss nicht mehr so zügig gearbeitet werden und es lassen sich Fehler leichter korrigieren. Für die weiteren Schritte, den Details, sollten die Farben nicht so stark verdünnt werden. Ansonsten würden die gewünschten Details unkontrolliert ineinander verschwimmen.
Das Licht
In diesem hier gezeigten Gemälde scheint das Licht auf die Rückseite des Orang Utans. Man kennt das von der Fotografie: wenn man z.B. eine Person im Gegenlicht (gegen die Sonne) fotografiert, dann erscheint die Person auf dem Foto mehr oder weniger als dunkle Silhouette. Genauso ist es hier bei diesem Gemälde. Da das Licht von hinten auf den Orang Utan scheint, wird er silhouetten-änhnlich gemalt. Gesichtszüge, Brust- und Bauchbereiche werden nur angedeutet. An der Kontur des Affen, dort wo das Licht durch das orangene Fell leuchtet, werden farbige Details herausgearbeitet. Wie man auf den Fotos erkennen kann, werden dazu verschiedene Orange- und Rottöne verarbeitet. Es werden noch die Lichter und Tiefen ins Bild gebracht und anschließend die vorgrundierte Erdkugel vervollständigt.